02.11.2012 - DBRD bei der Sichtungskonsensus-Konferenz 2012

Am 29.10.2012 tagte nach 2002 zum zweiten Mal die Sichtungs-Konsensus-Konferenz 2012 der Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern in Berlin. Der 1. Vorsitzende des Deutsche Berufsverbandes Rettungsdienst e.V. (DBRD) Marco K. König war mit anderen Vertretern bei der Sichtungs-Konsensus-Konferenz als Experte geladen.

Ziel der Schutzkommission ist es, sich um einheitliche Sichtungskategorien zu bemühen. Nachdem der Vorsitzende der Schutzkommission, Herr Professor Dr. Rolf-Dieter Wilcken, und der Geschäftsführer, Herr Dr. Wolfgang Weiss, die Sitzung eröffneten, fanden interessante Vorträge zu „Sichtungskonzepten in katastrophen-medizinischen Schadenslagen“, „Konzepten nicht-ärztlicher Vorsichtung“, „rechtlichen Aspekten für Rettungsdienstkräfte“, „rechtsmedizinischen Aspekten bei nicht-ärztlicher Vorsichtung sowie Sichtung“ und „Algorithmen basiertes Sichten mit elektronischen Geräten zur Führungsunterstützung“. Danach erarbeiteten fünf Arbeitsgruppen zu den Themen „Rechtliche Aspekte“, „Fragen und Verfahren zur Vorsichtung und Sichtungsgruppen“, „Minimaler Sichtungs-Datensatz“, „Technisch-organisatorische Aspekte“ sowie „CBRNE“ erste Ergebnisse. Die Beteiligten sind sich u. a. einig, dass bei flächenausgedehnten Schadenslagen eine zeitnahe erste Sichtung durch Notärzten bzw. Leitenden Notärzten nicht erfolgen kann. Daher sprechen sich die Experten für eine Vorsichtung durch das Rettungsfachpersonal aus. Dadurch kann eine zügige Erstkategorisierung von akut vital bedrohten Patienten der Sichtungskategorie (SK) I, die eine sofortige Behandlung benötigen, anhand von einfachen Untersuchungsmethoden erfolgen, bevor die eigentliche Sichtung und die „sichere“ Todesfeststellung durch verfügbare Ärzte fortgeführt werden. Welcher Sichtungsalgorithmus und welche Patientenkennzeichnung möglichst bundeseinheitlich empfohlen werden sollte, konnte nicht abschließend geklärt werden.